Islandpullover

Diese privat betriebene Seite widmet sich dem Islandpullover.

Vor einigen Jahren war ich kein Freund von Pullovern. Ich war der Meinung, daß sie kratzen würden. Stattdessen zog ich lieber Jacken an. Nachdem meine Freizeithobbys zunehmen bewegungsintensiver wurden, ging mir jedoch das “rascheln” der Jacken auf den Keks. Und mit den dick aufgeplusterten Daunenjacken mochte ich mich auch nicht so recht anfreunden. Ein Problem bei diesen turbodicken Jacken aus dem Kaufhaus sind die durchgesteppten Nähte. Klar, die Jacken sehen richtig dick und fett aus, doch durch die unsachgemäß ausgeführten Nähte dringt die Kälte.

Durch eine Bekannte wurde ich auf Norweger- und Islandpullover aufmerksam gemacht.

Meine anfängliche Skepsis wich zunehmend der Begeisterung. Ein Islandpullover ist generell immer aus Naturwolle gestrickt. Er enthält keinerlei Synthetik, hierdurch kann er sich nicht unangenehm statisch aufladen und keine Gerüche annehmen.

Ich war einmal - im dicken Islandpullover - mit einigen Freunden in einer Kneipe. Es wurden Zigaretten geraucht, bis der Qualm in den Augen brannte. Normalerweise haftet am nächsten Tag der kalte Rauch an der Kleidung. Doch beim Pulli war davon nichts zu spüren. Er hatte sich gewissermaßen über Nacht selbst gereinigt. Der Selbstreinigungseffekt ist am größten, wenn man ihn über Nacht an die frische Luft hängt, z.B. auf den Balkon.

Wovon ich nach wie vor begeistert bin: wenn so ein Pullover aus hochwertigem Garn gestrickt ist, so kratzt er kaum. Bei reiner Schurwolle stellt sich - bei empfindlichen Hauttypen - zwar zunächst ein kribbeln ein - dieses verschwindet jedoch nach wenigen Minuten.

Die Wolle sollte nicht stark entfettet sein. Hierdurch wird die Wasseraufnahme verringert, und leichter Regen perlt einfach ab. Selbst bei einem stürmischen Herbstregen blieb ich trocken.

Der typische Islandpullover wird recht locker - möglichst mit Lopi-Wolle - gestrickt. Man sollte meinen, daß hierdurch der Wind durch jede Masche dringt. Stimmt aber nicht. Die Wolle ist sehr flauschig und besteht aus kürzerem Unterhaar und längerem Deckhaar. Obwohl so ein Pulli nicht sonderlich dick aufträgt, wärmt er ungemein.

Sollte wieder erwarten die Sonne rauskommen, oder falls man durch sportliche Betätigung leicht ins schwitzen kommt, so ist eventueller Schweiß schnell verdunstet. Im Gegensatz zu Jacken bildet sich keine Staunässe.

Noch eine kurze Anmerkung zum Unterschied zwischen Norwegerpullovern und Islandpullovern:

Ein Norwegerpullover wird im T-Schnitt gestrickt. Also glattes Vorder- und Rückenteil mit angesetzten Ärmeln.

Ein Islandpullover hingegen wird aus einem Stück gestrickt - mit einer langen Rundstricknadel. Die Ärmel gehen wie bei Raglanärmeln bis zum Halsausschnitt (sind aber nicht separat angesetzt)

Die Farbgebung ist üblicherweise braun mit weißen Muster (oder umgekehrt). Hierdurch kann ungefärbte Wolle verwendet werden.

Da wir jedoch gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten leben, entsteht im Unterbewußtsein der Wunsch nach kräftigen Farben.
Keine Hemmungen: ihr zukünftiger Traumpulli kann auch in kräftigen Farben zusammengestellt werden. Wie wäre es mit einem leuchtendem Mohnrot mit der Akzentfarbe Maisgelb? Mut zur Farbe heißt das Motto der kommenden Saison.

Vorhin erwähnte ich Lopi-Wolle. Ein Islandpullover sollte auf jeden Fall aus reiner Naturwolle gestrickt sein. Hierfür bietet sich Islandwolle von den bekannten Herstellern an. Es muß sich aber nicht immer um die teuerste Qualität handeln. Wichtig ist nur, daß die Wolle locker versponnen ist, und zwar als Dochtgarn - nicht gegenseitig verzwirnt.

Falls es etwas flauschiger und langhaariger sein soll:
Probieren sie einfach mal den Trick mit dem doppelten Faden: einen Faden weicher Lambswool gleichzeitig mit langhaariger Mohairwolle verwenden.
So wird der Pulli weich, leicht, und sieht dennoch sehr kuschelig aus.

Falls Sie Anregungen suchen, empfehle ich die Seite  Norwegerpullover

Auf den Seiten sind z.Zt. nur Norwegerpullover dargestellt, es werden aber gerne Sonderwünsche entgegengenommen.
Bitte treten Sie mit dem Hersteller direkt in Verbindung.

Wichtig für den nächsten Besuch in Island:
das Obst und Gemüse wird in Gewächshäusern gezogen. Diese können zum Glück durch die thermischen Quellen beheizt werden.
Dennoch ist Gemüse recht teuer. Dieser Punkt wurde bereits im Rohkostforum diskutiert. Da es in Island recht kühl ist, sollten sie rechtzeitig auf energiereichere Lebensmittel umsteigen. Hierzu gehören Fettfrüchte wie Safus und Avocados, und Nüsse.